verliefen sich im polizeilich und
feuerwehrtechnisch bestens abgesicherten chemnitzer tierpark.
und da das anwesende getier grosse hungrigkeit aufwies,
nutze auch die sorgsam gelegte coming-home-funktion in
form einer gelegten brotkrumenspur nicht viel.
kleine und grosse raubtiere, insekten aller art, aber
auch verarmter landadel, gehuellt in rosasamtige gewaender,
welche die finanzielle situation vertuschen sollten, labten
sich an besagten backproduktfragmenten. selbst die schrecken
des parks - kampferprobte rittersleute - spiessten die
krumen auf, als gaelte es, die wege in peinlichster sauberkeit
zu halten.
haensel und gretel irrten zwischen all diesem bunten volk
umher, nur das anheimelnde, romatische licht ihres kleinen
diodenfeuerchens spendete seelische behaglichkeit.
auf halber strecke stiessen sie auf eine architektonische
besonderheit: ein haus, gaenzlich gefertigt aus pfefferkuchenelementen.
da die beiden saemtliche kohlehydrateinheiten als wegmarkierung
verbraucht hatten, nutzen sie die gelegenheit, sich ein
wenig zu staerken und so brachen sie eine ecke vom bauwerk
ab.
das knacken war weithin zu vernehmen. und es wuerde auch
nicht von der hausherrinn ueberhoert: geschwind eilte
sie nach draussen und sogleich schoss zornigkeit durch
ihren alten koerper, als sie die vandaloese handlung gewahrte.
zur strafe steckte sie gretel in eine kaefig, der kaum
den erfordernissen gaengiger bodenhaltungsrichtlinien
entsprechen konnte und begann sogleich mit der mast.
jeden morgen foderte sie die hexengestaltige hausherrin
auf, einen finger zu zeigen, um daraus schliessen zu koennen,
ob denn das maedchen bereit sei fuer den verzehr.
doch gretel war listig: sie steckte jedes mal einen duennen
ast durch das gitter und die hexe war wieder und wieder
verbluefft ueber die ungenuegenden fortschritte.
hatte sie sich etwa eines dieser modernen modeltypen eingefangen?
benutzte das maedchen ihr beweismitteliges extremitaetenende
fuer eine umkehr der nahrungsaufnahmerichtung?
die verblueffung wuchs mit jedem tag. und eines tages
war die hexe so erbost, dass sie einen unkontrollierten
tanz auffuehrte und dass es nur eines kleinen mechanischen
zusatzimpulses bedurfte, um sie in ihre wartende backvorrichtung
zu befoerdern.
in formvollendeter parabel teleportierte haensel die geiselnehmerin
in ihr loderndes schicksal. die hexe verpuffte in einer
schnellen thermischen reaktion und haensel konnte sein
gretel befreien.
als sie das haus verliessen, vernahmen sie ein lautes
schmatzendes geraeusch, welchem sie ohne grossem nachdenken
folgten.
es fuehrte sie zu einem saechsischen kindergarten, in
welchem die dortigen kinder grunzlautig leckere pfannkuchen
verspeisten ...
den beiden gefiel es an diesem ort so sehr, dass sie beschlossen,
zu bleiben.
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